Artikel 32 Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung

Du darfst erst arbeiten, wenn du alt genug bist. Die Altersgrenze hierfür muss der Staat festsetzen. Es muss sichergestellt werden, dass du durch Arbeit nicht ausgebeutet wirst und keine Arbeit machst, die dir, deiner Gesundheit, deinem Zugang zu Bildung oder deiner Entwicklung schadet. Wenn du arbeitest, musst du dafür fair bezahlt werden.

Artikel 32 der Konvention

  1. Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes an, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt und nicht zu Arbeiten herangezogen zu werden, die Gefahren mit sich bringen, die Erziehung des Kindes behindern oder die Gesundheit des Kindes oder seine körperliche, geistige, seelische, sittliche oder soziale Entwicklung schädigen könnte.
  2. Die Vertragsstaaten treffen Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bildungsmaßnahmen, um die Durchführung dieses Artikels sicherzustellen. Zu diesem Zweck und unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen anderer internationaler Übereinkünfte werden die Vertragsstaaten insbesondere
    1. ein oder mehrere Mindestalter für die Zulassung zur Arbeit festlegen;
    2. eine angemessene Regelung der Arbeitszeit und der Arbeitsbedingungen vorsehen;
    3. angemessene Strafen oder andere Sanktionen zur wirksamen Durchsetzung dieses Artikels vorsehen.

Was bedeutet das?

Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit

Kinder und Jugendliche müssen vor Arbeiten geschützt werden, die ihre Gesundheit, Bildung oder Entwicklung gefährden. Das Gesetz muss ein Mindestalter festlegen, ab dem ein junger Mensch arbeiten darf. Auch die Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen sind zu regeln.

Gegen Verstöße muss es wirksame Strafen beziehungsweise Maßnahmen geben.

Ein Beispiel: Friedensnobelpreis 2014 – Ein Signal gegen die Ausbeutung von Kindern durch Kinderarbeit!

Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den indischen Kinderrechte-Aktivisten Kailash Satyarthi im Jahr 2014 setzte das Nobelpreiskomitee in Oslo ein starkes Signal gegen die Ausbeutung von Kindern durch Kinderarbeit. Satyarthi engagiert sich seit den 1990er-Jahren gegen die Missstände und die menschenunwürdigen Lebensbedingungen, unter denen Millionen von Kindern in Indien zu leiden hatten, indem sie schwerste, oft gesundheitsschädliche Kinderarbeit verrichten müssen. Mit dem von Kailash Satyarthi ins Leben gerufenen "Marsch gegen Kinderarbeit" hat er geholfen, schätzungsweise 80.000 Kinder aus der Sklavenarbeit zu befreien und ihnen ein menschenwürdigeres Leben zu ermöglichen.